Das NS-Dokumentationszentrum München hat gerade seinen fünften Geburtstag gefeiert. Innerhalb dieser kurzen Zeit hat es sich zu einem renommierten Lern- und Erinnerungsort entwickelt, der bis heute bereits um die 750.000 Besucher zählt. Unter der Leitung der Historikerin Mirjam Zadoff, seit 2,5 Jahren im Amt, hat sich das Haus in viele Richtungen geöffnet und befasst sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus, aber verstärkt auch mit dem Blick auf die Gegenwart und Zukunft. Mit einem neuen Corporate Design von Zeichen & Wunder soll dies nun auch nach außen sichtbar werden. Die Zusammenarbeit ist auf mehrere Jahre angelegt und umfasst das Grafik- und Webdesign, die Entwicklung- und Erstellung aller Drucksachen sowie digitaler Publikationen.
History is not the Past
Die Münchner Brand Design Company stellt nun ein frisches und modernes Branding vor, dass die Marke stärken soll und gleichzeitig Sensibilität für das Thema vermittelt. Unter dem Motto „History is not the Past” ist ein Erscheinungsbild entstanden, welches das veränderte Selbstverständnis unter der neuen Leitung unterstreicht: Weg von der rein sachlichen Dokumentation, hin zu einem offenen Ort der Kommunikation nach außen und nach innen, der Geschichte auch emotional greifbar macht.
Inspiriert von der Architektur
Das reduzierte Logo knüpft am bestehenden Erscheinungsbild an. Ergebnis ist ein klarer, verständlicher Absender. Die prägende Bildmarke ist von der auffälligen Fassade der Gebäudearchitektur inspiriert. Ein vereinfachtes Linienprinzip steht symbolisch für die Kommunikation in diesem Begegnungsort. Sein flexibler Einsatz in einem Rastersystem gibt eine stringente Linie vor und schafft maximale gestalterische Freiheit über alle Medien und Formate hinweg. Als Kontrast zum geradlinigen Designprinzip der Linien kommen Kreise zum Einsatz und schaffen so einen interessanten Gegensatz. Bei den Primärfarben sticht zudem ein prägnantes Blau hervor, das auch im digitalen Raum starke Akzente setzt. Dies wird vor allem bei der neuen Website ab 2021 erlebbar, die den kommunikativen Charakter des Ortes in den digitalen Raum übersetzt. Hinzu kommen klassische Materialfarben und Highlightfarben, die Wechselausstellungen markieren. Bei der Typografie setzt das Design-Team von Zeichen & Wunder neben Univers als Basis auf eine Schmuckschrift, inspiriert aus einer Typographie der „Bibliothek der verbrannten Bücher“. All diese Elemente prägen künftig die Wahrnehmung des NS-Dokumentationszentrums: „Es war uns wichtig, alle Elemente des Marken-Designs in ein ausgewogenes Zusammenspiel zu setzen und dieses Prinzip auf alle Branding-Elemente konsequent zu übertragen“, erklärt Annika Kaltenthaler, Creative Director bei Zeichen & Wunder, das Konzept.
Fotos: Zeichen & Wunder, Conolly/Weber