4.1.2012 pleasantnet

Mousonturm Frankfurt am Main: Das neue Logo


Unter der Leitung des neuen Intendanten Niels Ewerbeck wird dieses Statement von Tim Etchells zum programmatischen Auftrag: „Selten sah sich unsere Gesellschaft hinsichtlich ihrer Zukunftskompetenzen so umfassend durch die Wirklichkeit selbst infrage gestellt und herausgefordert wie heute. Wenn der englische Regisseur, Autor und Performance-Künstler Tim Etchells in einer Lichtinstallation mit Neonlettern THE FUTURE WILL BE CONFUSING an die Wand schreibt und als Realität behauptet, artikuliert sich bei aller pragmatischen Wahrheit des Satzes die verunsichernde Aufforderung, jedem in die Zukunft weisenden Stabilitätsversprechen substanziell zu misstrauen.“

 

Auf die Entwicklung eines neuen Logos für den Mousonturm übertragen, schien es uns deshalb angeraten, auch den klassischen Corporate Design Regeln gründlich zu misstrauen. Insbesondere im Hinblick auf das Logo als ein unveränderbares, weil Identität stiftendes Zeichen. Denn genau in der permanenten Veränderung, hinterfragenden Beweglichkeit und immer wieder neu formierenden Dynamik manifestiert sich die Identität des Mousonturm und seines künstlerischen Programms.

 

Über mehrere Entwicklungsstufen hinweg, haben wir zunächst ein dreidimensionales Logo entwickelt, dass das Wort „Mousonturm“ typographisch als eine raumgreifende Form aus übereinander getürmten Buchstaben visualisiert. Das Fundament des Logos bildet ein massives M, das dem Logo Statik und Halt gibt und diese gleich wieder in Frage stellt: denn bei genauerer Betrachtung steht dieser Turm ganz spielerisch auf einer Spitze, die die vertikalen Seitenlinien des Buchstabens ein wenig unterschneidet.

 

In seiner Reduktion übernimmt auch das aus dieser Formation heraus gelöste M zentrale Logofunktion, z.B. für die Geschäftsausstattung. Entscheidend für die Erscheinung des Logos ist zum einen der inhaltliche Kontext und zum anderen der Einsatz in unterschiedlichen Medien (Print, Internet). Über seine formale Beweglichkeit interagiert es eher mit unterschiedlichsten künstlerischen Positionen, statt ein stringentes „Branding“ zu definieren.